Schloss Wildenstein. Foto/Photo: TES

Wildenstein und seine Eichen

Das ehemalige Fürstentum Basel existiert seit über zwei Jahrhunderten nicht mehr. Doch die über 500 Jahre alten Eichen und das Schloss Wildenstein erlebten noch seine Blütezeit.

Der grösste Teil des Landes des heutigen Kantons Basel-Landschaft war im Besitz des Fürstbistums Basel. Das galt auch für das Dorf Bubendorf und seine Umgebung (Kanton Basel-Landschaft). In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gab der Bischof ein Stück Land an die Herren von Eptingen zu Lehen.

Basel, Rittergasse, der Eptingerhof

Basel, Rittergasse, der Eptingerhof

Sie kultivierten das Gebiet für Ackerbau und Viehzucht und bauten das Schloss Wildenstein. Seither nannten sie sich Eptinger von Wildenstein. Bis 1792 folgten mehrere neue Besitzer, darunter die Familie Planta und von 1792 bis 1994 die Familie Vischer-Merian. Ab 1995 ist der Kanton der neue Besitzer.

Die Anlage mit ihrem mittelalterlichen Wehrturm, den Malereien und der Innenausstattung aus dem 17. Jahrhundert, den (englischen und französischen) Gärten und dem Schlossweiler aus dem 18. Jahrhundert und der (Ritter-)Romantik aus dem 19. Jahrhundert sind noch weitgehend intakt. Die Landschaft ist auch noch mittelalterlich geprägt und erhalten.

Der Eichenwald, dessen Bäume manchmal mehr als fünf Jahrhunderte alt sind, trägt den Namen Eichenwitwald. Witwald ist die alte deutsche Bezeichnung für Weidewald. Jahrhundertelang ernährten sich die Schweine von den Eicheln und Nüssen der Buchen und die Rinder vom zarten Gras der Wiese.

Die Besitzer von Wildenstein schätzten das zarte Wildschwein und das Rindfleisch. Die Eichen und Buchen verdanken dem ihr Überleben. Denn Eichen- und Buchenholz war ein auch ein wertvolles Material für die Herstellung von Möbeln, den Bau von Häusern und andere Objekte.

Die Landwirtschaft lieferte den Ertrag an Gemüse, Obst und Getreide. Auch die Brunnen, (Kräuter-)Gärten und Höfe des Schlosses verströmen noch die Atmosphäre vergangener Jahrhunderte.

Seit 1995 unterhält der Kanton als Eigentümer das Naturschutzgebiet. Neue Eichen stehen neben der (verfallenen) Pracht der jahrhundertealten (abgestorbenen) Eichen. Eine mittelalterliche Kulturlandschaft mit einem Schloss als Herzstück, keine 20 Kilometer von der ehemaligen Bischofsresidenz entfernt.

((Quelle und weitere Informationen: Schloss Wildenstein)

Korrektorin: Giuanna Egger-Maissen