Hans Asper (1499 -1571), Ulrich Zwingli 1531. Kunstmuseum Winterthur, Photo/Foto: Wikipedia.

Die Reformation in Zürich und Ulrich Zwingli

Vor fünfhundert Jahre predigte Ulrich Zwingli (1484-1531) von der Grossmünsterkanzel in Zürich seine religiöse Idee.

Was er in Zürich, Martin Luther (1483-1546) in Deutschland, Calvin (1509-1564) in Frankreich und später in Genf, Guillaume Farel (1489-1565) in Neuenburg und andere Reformatoren in Europa ausgelöst haben, wird heute die Reformation genannt.

Die Reformation hat auch die Schweiz geprägt und verbindet die Schweiz auch mit Europa. Man kann eben behaupten das es ohne Reformation keine Schweiz gegeben hätte.

Die Reformation hat Kulturen, Sprachen und Kantone verbunden, zum Beispiel Genf, Freiburg, Bern, Basel, Neuenburg, Schaffhausen und Zürich. Die Reformation war mehrsprachig und multikulturell im heutigen Sinne.

Zum Bruch mit der katholischen Tradition kam es 1522, als mit einem öffentlichen Wurstessen das Fastengebot gebrochen wurde. Zwinglis Äusserungen erregten den Zorn Papst Hadrians VI (1459-1523), der ihm gar Kanzelverbot erteilte und den Rat der Stadt aufforderte, den Priester als Ketzer zu verbrennen oder mindestens zu verbannen.

Auf Einladung des Zürcher Rates kam es jedoch zur Ersten Disputation, bei der über die von Zwingli theologisch begründeten Reformen debattiert wurde.

Entgegen der Weisung Hadrians machte sich der Rat der Stadt die Haltung Zwinglis zu eigen und beschloss Zwinglis Thesen für schriftgemäss zu erklären. Der Rat übernahm damit die Funktion der Kirche und setzte die reformatorischen Neuerungen Zwinglis durch.

Nach einer neuen Disputation beschloss der Rat von Zürich die Abschaffung der katholischen Messe und der Entfernung der Bilder in den Kirchen. Innert zwei Jahren war das kirchliche Leben in Zürich komplett umgestaltet.

Die Durchführung der Reformation war zugleich der Beginn von Auseinandersetzungen mit der katholischen Opposition, mit dem deutschen Reformator Martin Luther und national mit der dem alten Glauben treuen Innerschweiz.

Zwingli und Luther waren sich nich einig und es kam zum Bruch und damit zur Trennung zwischen einer evangelisch-reformierten und einer lutherischen Kirche. Die Gegensätze verschärften sich zunehmend.

In der Eidgenossenschaft kam es zu einer Spaltung und verschiedenen Kriegen (1529 und 1531 (Kappellerkriege), 1656 und 1712 (Villmergerkriege). Die Bündner Wirren (1618-1638) waren auch teilweise religiös geprägt. Der letzte (Bürger-) Krieg auf schweizerischem Boden im Jahr 1847 war auch religiös geprägt.

Andere Kantone, zum Beispiel Glarus und Appenzell, hatten jedoch auch (aussergewöhnliche) friedliche Lösungen und die Eidgenossenschaft war niemals so polarisert wie andere Gebiete Europas.  

(Quelle und weitere Informationen: www.musee-reforme.ch; www.zhref500.ch; www.zwingli.ch).