St. Stephan Kirche. Foto/Photo: TES

Ein römisches Mausoleum und eine romanische Kirche mit gotischen Fresken in Biel

In Biel (Kanton Bern) befindet sich eines der ältesten Monumente der Region. Die Geschichte der Kirche St. Stephan im Stadtteil Mett geht auf das 4. Jahrhundert nach Christus zurück. Ein römisches Mausoleum diente als letzte Ruhestätte für Mitglieder der (militärischen) Elite.

Ein grosser Glasbecher mit dem Abbild des Dionysius und eine Fibel eines römischen Heerführers weist auf eine hochrangige Person hin.

Im 7. und frühen 8. Jahrhundert diente dieser Ort noch immer als Friedhof. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde an dieser Stelle jedoch eine Kirche errichtet. Bei Renovierungsarbeiten an der Kirche im Jahr 1976 wurden etwa 140 Gräber gefunden und untersucht. Möglicherweise handelt es sich bei den Verstorbenen um Mitglieder derselben Familie. Damit wären die Gräber Teil eines grossenFamiliengrabs, eines  Mausoleums.

Informationen der Gemeinde Biel/Bienne und der Abteilung für Archäologie des Kantons Bern Unterschrift Bild 

Die Kirche erfuhr im Laufe der Jahrhunderte mehrere architektonische Umgestaltungen. Im 12. Jahrhundert wurde sie im romanischen Stil umgebaut, wobei die erste schriftliche Erwähnung der Kirche auf das Jahr 1228 zurückgeht. Ein Brand führte im 14. Jahrhundert zum Wiederaufbau im gotischen Stil. Die letzten Renovierungen fanden 1872, 1923 und 1976 statt.

Die Kirche weist noch romanische Elemente auf, darunter einige Fenster. Im Inneren finden sich gotische Fresken aus dem 14. Jahrhundert.

Eine weitere Besonderheit dieses Ortes ist das Wohnhaus (das Gertrud-Haus) von Gertrud Kunz (1890-1972), das sich rechts von der Kirche befindet.

(Quelle und weitere Informationen: Archäologischer Dienst des Kantons Bern; P. Eggenberger e.a., Vom Spätantiken Mausoleum zur Pfarrkirche, Bern 2016)

Korrektorin: Eva Maria Fahrni