Der schweizerische Nationalpark. Bild im Panorama-Raum. Foto/Photo: TES

Der Schweizerische Nationalpark

Der Kanton Graubünden ist die Region des Schweizerischen Nationalparks (parc naziunal svizzer) und (zum Teil) des Unesco-Welterbes TektonikArena Sardona.  Zudem gibt es die regionalen Naturpärke Parc Ela, Naturpark Beverin, Parco Val Calanca und die Biosfera Val Müstair.

Der Nationalpark, der Regionale Nauturpark Biosfera Val Müstair und Teile der Gemeinde Scuol bilden das einzige hochalpine Biosphärenreservat der Schweiz, die UNESCO Biosfera Engiadina Val Müstair, mit einer Gesamtfläche von 449 km2.

Die Cratschla. 

Das Symbol des Nationalparks ist der Vogel Cratschla (Tannenhäher), auch Namensgeber der Zeitschrift des Nationalparkzentrums in Zernez. Der 1914 gegründete Nationalpark ist das älteste Naturschutzgebiet in den Alpen. Das Gebiet wird nicht umsonst als „wilder“ Park bezeichnet. Das Motto des Parks lautet deshalb „Echt wild“.

Die Natur nimmt ohne menschliche Eingriffe und Aktivitäten ihren Lauf. Schneelawinen und Felsstürze sind keine Katastrophen, sondern natürliche Prozesse. Die (zurückgekehrten) Wölfe, Bären und anderen Raubtiere sind natürliche Bewohner und können ungestört leben.

Bild im Panorama-Raum

Wissenschaftler untersuchen schon seit 1914 das Ökosystem, die Flora und die Fauna. Alle Tiere, selbst die kleinsten von wenigen Millimetern wie Schnecken, werden genau beobachtet, heutzutage auch, um die Auswirkungen des Klimawandels zu verstehen.

So haben Untersuchungen gezeigt, dass Schnirkelschnecken immer höher in die Berge gehen, bis auf 2500 Meter, was vor 30 Jahren noch undenkbar war. Die Natur passt sich an. Darüber hinaus stehen grosse und kleine Raubtiere im Mittelpunkt des Interesses.

Der God da Tamagur (Wald von Tamagur) befindet sich auch im Nationalpark. Er ist der höchstgelegenste Arvenwald Europas. Er befindet sich am Weg zwischen dem Weiler S-charl (ohne permanente Einwohner, Gemeinde Scuol) und dem Dorf Lü im Val Müstair.

Der Nationalpark ist nicht nur ein wahrhaft „wilder“ Park und eine Quelle wissenschaftlicher Forschung, sondern er hat vor kurzem auch das neu eingerichtete Informationszentrum in Zernez eröffnet.

Das Informationszentrum wurde im Jahr 2008 eröffnet. Die neue Ausstellung bietet seit dem 3. Juni 2023 interaktive Angebote für alle Altersgruppen in fünf Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Romanisch und Englisch). Ein Medienführer begleitet Jung und Alt in diesen Sprachen.

In lebensnahen visuellen Darstellungen im Panorama-Raum wird der Nationalpark in allen Jahreszeiten und auf den höchsten Gipfeln (Piz Quattervals 3165 m) und tiefen Tälern, Schluchten, Bächen und Bergseen buchstäblich lebendig

Die grossformatigen Video-Sequenzen geben einen guten Einblick in das faszinierende Ökosystem im Wechsel der Jahreszeiten, in Flora und Fauna.

 

Bilder im Panorama-Raum

In lebensnahen visuellen Darstellungen im Panorama-Raum wird der Nationalpark in allen Jahreszeiten und auf den höchsten Gipfeln (Piz Pisoc 3174 Meter) und tiefen Tälern, Schluchten, Bächen und Bergseen buchstäblich lebendig.

Die umfangreichen, aber gut gegliederten Dokumentationen und Erklärungen geben einen guten Einblick in das faszinierende Ökosystem im Wechsel der Jahreszeiten, in Flora und Fauna.

Impressionen von der Wildnisarena

 

Auf diese Präsentationen folgt ein inszeniertes Erlebnis des „wilden Lebens“, die Wildnisarena mit authentischen Geräuschen der prägenden Naturprozesse in den verschiedenen Jahreszeiten.

Es handelt sich um eine Art 3-D-Welt, allerdings ohne 3-D-Brille. Nach diesem atmosphärischen Erlebnis und einer kurzen Geschichte der Entstehung des Parks folgt der Bereich Wissenschaft und Forschung.

Das Freiluftlabor

Die Besucher werden im Freiluftlabor aktiv in die Erforschung der Entstehung der Landschaft, der Entwicklung und des heutigen Zustands von Flora und Fauna, der Gletscher und der aktuellen Entwicklung, auch bezüglich Klima, einbezogen. Anhand von interaktiven Medien, Modellen und Dokumentationen werden Jahrmillionen in den Fokus gerückt, als wäre es gestern gewesen. Auch hier ist der Aufbau für alle drei Altersgruppen geeignet.

Darüber hinaus werden die Besucher in den drei Altersgruppen aktiv in das Erleben und Wahrnehmen der „wilden“ Natur einbezogen. Experten leiten die Besucher dabei auf Monitoren und anderen visuellen Medien an und geben Informationen zu bestimmten Themen.

Denn auch der Mensch ist Natur, der eben die erste Violine spielt, auch wenn dies vielen nicht (mehr) bewusst ist. Die Rolle und Funktion des Menschen in der Natur ist keine Abstraktion. Jeder Einzelne hat seine Wahrnehmung und seine Verantwortung im Umgang mit der Natur.

Der Mensch und die alpine Natur im Laufe der Zeit 

(Quelle und weitere Informationen: Schweizerischer Nationalpark)

Korrektorin: Giuanna Egger-Maissen

Das Informationszentrum organisiert auch Sonderausstellungen.