La Chaux-de-Fonds, Maison blanche, 1912. Photo: TES.

Le Corbusier, das Mundaneum und die Schweiz

Die Karriere eines der bekanntesten Architekten der Schweiz begann mit einer Ausbildung an der Kunstakademie in La Chaux-de-Fonds. Charles-Edouard Jeanneret, der 1920 den Künstlernamen Le Corbusier annahm, wurde am 6. Oktober 1887 in La Chaux-de-Fonds (Kanton Neuenburg) geboren.

Nach einer Karriere als Architekt, Stadtplaner, Maler, Möbeldesigner, Bildhauer und Theoretiker (er schrieb auch zahlreiche Artikel und Bücher über Kunst im Allgemeinen sowie über Malerei und Architektur im Besonderen), starb er am 27. August 1965 als französischer Staatsbürger (er hatte 1930 die französische Staatsbürgerschaft angenommen).

Bereits 1906/1907 baute Le Corbusier seine erste Villa als Gemeinschaftsprojekt von Kunststudenten (die Villa Fallet), ein Jahr bevor er seine Reise in den Osten, nach Österreich, Italien, Frankreich, Ungarn und Deutschland (1906-1912) begann.

Sieben ikonische Bauten von Le Corbusier in der Schweiz.  Pavillon Le Corbusier in Zürich.  Pavillon Le Corbusier in Zürich

Es war die Blütezeit der Wiener Secession, der Wiener Werkstätte und des Jugendstils. n Deutschland lernte er Walter Gropius (1883-1969), Mies van der Rohe (1886-1969) und Peter Behrens (1868-1940) kennen, die die Architektur in den kommenden Jahrzehnten verändern sollten (Bauhaus).

Im Februar 1912 eröffnete er sein erstes Büro in La Chaux-de-Fonds und errichtete bei dieser Gelegenheit die Maison Blanche in La Chaud-de-Fonds und die Villa Favre-Jacot in Le Locle. Im Jahr 1917 entwarf er die Villa Turque, die den eigentlichen Beginn seiner Konzeption der modernen Architektur darstellte.

Nach deren Bau liess er sich in Paris nieder, wo er vormittags malte und nachmittags als Architekt arbeitete und zahlreiche Artikel über Kunst veröffentlichte.

In Paris machte er sich mit der modernen Kunst- und Architekturbewegung sowie mit neuen Bau- und Konstruktionsmaterialien vertraut, insbesondere mit der Verwendung von Stahlbeton. Als er 1908 von einer längeren Reise zurückkehrte, baute er in La Chaux-de-Fonds zwei weitere Villen, die Villa Stotzer und die Villa Jaquemet.

La Chaux-de-Fonds, Villa Turque, 1917

Le Corbusier entwarf zahlreiche öffentliche und private Gebäude in Frankreich und der französischsprachigen Welt, erlebte aber auch Enttäuschungen.

Seine Entwürfe für eine Weltstadt und ein internationales Weltmuseum, das Mundaneum, während der Zeit des Optimismus (1925-1928) und der Leaque des Nations, des Vorläufers der VN, wurden nie realisiert.

Corseaux, Villa „Le Lac“ Le Corbusier, 1923

Zwei weitere Gebäude von Le Corbusier in der Schweiz sind noch heute berühmt: die Villa Le Lac in Corseaux (1923) und die Wohnung Clarté in Genf (1932).

Le Corbusier führte innovative Entwürfe und revolutionäre Lehren in Bezug auf Baumethoden und architektonische Konzepte ein und gilt bis heute als einer der grössten Architekten und Designer des 20. Jahrhunderts.

Der Pavillon Le Corbusier in Zürich und die Maison Blanche in La Chaux-de-Fonds (www.maisonblanche.ch) erzählen von seinem Leben und Werk.

(Quelle: C. Courtiau, Le Corbusier. Education and Training, Projects and Constructions in Switzerland, Bern 2012).

Korrektorin: Petre Ehrismann

Kapelle Notre Dame-du-Haut in Ronchamp, 1953