Naturpark von Lodano. Foto/Photo: TES

Das Maggiatal, das Centovalli und das Onsernonetal im Tessin

Der Fluss Maggia mündet zwischen Ascona und Locarno in den Lago Maggiore. Der Fluss Melezza im Tal Centovalli mündet bei Losone, einige Kilometer vorher, in die Maggia. Der Fluss ist der Namensgeber der Gemeinde Maggia im Kanton Tessin.

Ihre ruhige Mündung in den See steht in starkem Kontrast zur natürlichen Gewalt einige Kilometer flussaufwärts. Bei Ponte Brolla stürzt sich die Maggia seit Jahrtausenden durch die Schlucht. Diese Naturgewalt hat wunderschöne Felsformationen gebildet. Bei Hochwasser fliesst so viel Wasser durch den Fluss wie durch den Rhein bei Basel!

Die Maggia entspringt im Cristallina-Massiv auf einer Höhe von über 2400 Metern im Norden des Kantons an der Grenze zu den Kantonen Wallis und Uri. Nach mehreren Seen und Tälern (darunter das Val Sambuco, das Val Lavizarra und das Valle di Peccia) münden die Flüsse Bavona im Val Bavona (bei Bisagno und Caverno) und Rovana (bei Cevio) in die Maggia.

Ab Bisagno wird der Flusslauf bis nach Ascona als Maggiatal (Valmaggia) bezeichnet. Das Maggiatal ist das längste Tal der Region mit mehreren Nebentälern. In diesen Beiträgen wird kurz auf das Maggiatal, das Centovalli und das Valle Onsernone eingegangen.

Maggiatal

In Boschetto und Cevio gibt es drei wichtige Strassen. Eine Strasse führt nach Broglio, Prato-Sornico, Mogno, Peccia und Fusio im Lavizzara-Tal. In Peccia befindet sich der einzige Marmorsteinbruch der Schweiz. Aus diesem Grund befindet sich in Peccia das Centro Internationale di Scultura (CIS).  Mario Botta entwarf 1990 seine berühmte Kirche in Mogno und verwendete dabei Marmor aus Peccia.

Eine andere Strasse führt durch das Dorf Cerentino zum Walserdorf Bosco Gurin. Die dritte Strasse führt über Brisagno nach San Cristallina.

Von Cevio aus fliesst die Maggia an den Dörfern Someo, Riveo, Giumalio und Coglio vorbei nach Maggia. Von Coglio bis Maggia ähnelt die Landschaft im Naturpark in der Nähe des Dorfes Lodano einer Flusslandschaft mit Überschwemmungsgebieten und weidenden Kühen. Die Buchenwälder von Lodano wurden von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.

Lodano

Das Dorf Maggia hat eine der längsten und auf jeden Fall die modernste Hängebrücke des Tessins und einen mittelalterlichen Ortskern. Die Dörfer Mogheno, Aurigeno, Gordevio und Avegno sowie Ponte Brolla waren vor der Ankunft der in Losone die wichtigsten Dörfer entlang der Maggia.

Maggia

Centovalli 

Die Schweizer Seite des Centovalli verläuft von Tegna bis Camedo, der Grenze zu Italien. Von Camedo aus führt die Strasse nach Domodossola, um schliesslich bei Gondo und dem Simplonpass (Kanton Wallis) wieder die Schweiz zu erreichen.

Seit einigen Jahren ist Centovalli der Name der Gemeinde, die aus einem Zusammenschluss der Dörfer des Tals hervorgegangen ist. Bis 1945 war das Tal als Kaminfegertal bekannt, heute immer noch für seine Kastanienbäume. Im Herbst ist es in der Tat ein Teppich aus Kastanien.

Tegna

Verscio Theater Dimitri

Das Tal beherbergt auch das weltberühmte Dimitri-Theater in Verscio, den längsten Kirchturm (Campanile) des Tessins, das Museum Centovalli e Pedemonte und das von Stefan Flüh gegründete kleine Museum, die alte Römerstrasse und den Ponto Romano über die wilde Melezza ,den Palast von Tondü und den antiken Mühlenpark in Lionza sowie mehrere authentische Dörfer, darunter Tegna, Cavigliano, Rasa, Corcapolo, Verdasio, Palagnedra, Borgnone und Lionza, kurz vor der Grenze zu Italien bei Camedo.

Die Römerstrasse und der Ponto Romano

Kurz vor der Grenzstadt Camedo liegt das Dorf Lionza, in dem sich nicht nur der Palazzo Tondü, sondern auch der (mittelalterliche) Mühlenpark (Parco dei mulini) befindet.

Lionza, Parco dei mulini

Die alte Handelsstrasse (Via del Mercato) im Tal führte von Locarno über Intragna nach Camedo und von dort nach Domodossola in Italien und wieder in die Schweiz bei Gondo.

Via del mercato

Camedo

Das Onsernonetal (Valle Onsernone)

Das Tal verläuft parallel zum Centovalli und hat seine eigenen Besonderheiten. Seine dicht bewaldeten, steilen Berghänge, Weiler, Bäche und Wasserfälle bilden die Kulisse für eine märchenhafte Atmosphäre mit Spruga als Höhepunkt.

Korrektorin: Giuanna Egger-Maissen

Impressionen

Maggiatal

Mogheno  

Coglio

Giumalio

Aurigeno

Centovalli

Die Melezza

Der Dorfführer Stefan Früh vor seinem kleinen Museum, neben dem Museum Centovalli e Pedemonte

Intragna

Golino

Borgnone

Lionza