Bündner Kunstmuseum Chur

Seit 2016 steht dem Bündner Kunstmuseum Chur neben der renovierten Villa Planta ein Neubau für die Präsentation der Sammlung und für Wechselausstellungen zur Verfügung.

Die nach dem Bauherrn Jacques Ambrosius von Planta (1826-1901) benannte Villa wurde in den Jahren 1874-1875 erbaut als privates Wohnhaus. Der neoklassizistische Bau weist eine repräsentative Schauseite auf, die durch einen von Säulen getragenen Portikus ausgezeichnet ist.

Die beiden Sphingen auf den Trappenwangen, die pompejanischen Malereien und die goldene Kuppelbemalung nach byzantinischer Weise verweisen auf die Tätigkeit des Bauherrn als Kaufman in Alexandrien. Den Höhepunkt dieses Orientalismus bildet ein Halbmond auf der Kuppelspitze. Von Planta gründete 1853 in Alexandria ein Handelshaus, das Baumwolle, Leinsamen und Gewürzevertrieb.

1898 verkaufte Von Planta das Haus an die Rhätische Bahn, die es ab 1920 für kulturelle Zwecke (Kunstmuseum) an den Kanton vermietete. 1957 wurde die Liegenschaft vom Kanton erworben. Die Rhätische Bahn erbaute ein neues Gebäude auf dem Gelände.

Seit 1990 beherbergt die Villa das Bündner Kunstmuseum. Der Neubau des Museums wurde 2016 eröffnet und aus dem Nebeneinander zweier Gebäude wurde ein Museum, , eine gelungene Kombination von alt und modern.

Die Sammlung entwickelte sich aus der spezifischen kulturellen Situation des Kantons. Dazu gehört die Prägung durch die Gebirgslandschaft, die Auswanderung, der Tourismus und die Geschichte der Kunst.

Angelika Kauffmann zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen des 18. Jahhunderts. Als Mitglied der Royal Academy gehörte sie zu den aristokratischen und intellektuellen Kreisen Londons. Die wichtigsten Werke Kauffmanns befinden sich in der Sammlung.

Die Künstlerfamilie Giacometti mit Giovanni und dessen Söhnen Alberto, Diego und Augusto ist prominent vertreten. Die Villa Planta beherbergt auserlesene Arbeiten und wird fast als ‘Giacometti-Haus’ erfahrbar. Weiter umfasst die Sammlung auch Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen von Giovanni Segantini, Ferdinand Hodler und Cuno Amiet.

Der Expressionismus bildet einen weiteren Sammlungsschwerpunkt. Ernst Ludwig Kirchner und die Basler Künstlergruppe ‘Rot-Blau’ sind Dreh- und Angelpunkt desselben.

Das Museum widerspiegelt darüber hinaus die Entwicklung der Kunst im Kanton vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart und verfügt über eine grosse Sammling an Werken auf Papier (Aquarelle, Zeichnungenund Fotografie).

Museum: Bündner Kunstmuseum Chur
Stadt: Chur
Land: Schweiz
Adresse: Bahnhofstrasse 35
Website: http://www.buendner-kunstmuseum.ch