Auvernier, verblijfplaats van een beverkolonie. Foto: TES

Der Wolf, der Biber und der Mensch

In einigen Kantonen, darunter im Tessin, im Wallis und in Graubünden, ist der Wolf in aller Munde. Auf nationaler Ebene ist er sogar Gegenstand einer Volksabstimmung. Der Mensch hat den Wolf jahrhundertelang gejagt und bis vor kurzem war er aus dem Land verschwunden.

Seit ein paar Jahren ist er jedoch zurückgekehrt. Bekanntlich ist der Wolf ein Fleischfresser, was seine Beliebtheit nicht gerade steigert und zu hitzigen Debatten in der Gesellschaft führt.

Aber auch Vegetarier sorgen für Kontroversen und Diskussionen in der Gesellschaft. Ein Beispiel ist der Biber in Auvernier (Gemeinde Milvignes, Kanton Neuenburg). Übrigens macht der französische Name “Castor” dem Tier mehr Ehre als “Biber”. Castor (sein wissenschaftlicher Name ist Castor fiber) leitet sich vom lateinischen Wort castrare ab, was so viel wie schneiden bedeutet.

Mit seinen rasiermesserscharfen Zähnen vermag er  Bäume zu fällen. Seine Zähne sind orange-gelb, was auf den Eisengehalt im Zahnschmelz zurückzuführen ist. Weide, Pappel, Erle, Kirsche und andere Weichhölzer sind seine bevorzugten Holzarten.

In Auvernier am Ufer des Neuenburgersees halten sich seit einigen Jahren Biberkolonien auf, zunächst zur Freude der Anwohner. Allmählich beginnt sich ein Teil der Bevölkerung jedoch über das Verschwinden der vielen Bäume Sorgen zu machen.

Der Biber ist ein geschütztes Tier und hat keine natürlichen Feinde. Ausserdem gibt es jedes Jahr zwei Wellen von Geburten. Kurzum, die Gemüter sind auch an den Ufern des Neuenburgersees erhitzt, und zwar so sehr, dass die Gemeinde einen Aufruf veröffentlicht hat, um eine Form der Koexistenz (cohabitation)zu finden.

Korrektorin: Eva Maria Fahrni