Bosco Gurin, Foto/Photo: TES

Bosco Gurin und die Walser

Die Einwohner des Kantons Tessin sprechen Italienisch. Alle Einwohner? Im Dorf Bosco Gurin leben  rund 70 Nachkommen deutschsprachiger Walser. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1253. Die Einwohner sprechen überwiegend den deutschen Dialekt Ggurijnartitsch (Gurinerdeutsch).

Bosco Gurin ist mit 1506 m. ü. M. auch das höchstgelegene Dorf des Kantons und liegt in einem Seitental des Maggiatals (Valmaggia), am Ende der Kantonsstrasse. Trotz mehrerer verheerender Lawinenabgänge, unter anderem 1695 und 1749, gibt es im Dorf noch einige authentische, jahrhundertealte Walserhäuser, Getreidespeicher, Viehställe und Heulager (Gabumdschi).

Das Museum Walserhaus zeigt die Kultur und Lebensweise der Walser auf Gurinerdeutsch, Italienisch und Hochdeutsch. Auch das Lebens- und Arbeitsumfeld der Walser und ihre Auswanderung im 13. und 14. Jahrhundert aus dem Piemont und dem Wallis werden thematisiert.

Das Museum ist in einem Wohnhaus aus dem Jahr 1386 untergebracht und gehört zu den ältesten erhaltenen Anlagen aus Holz der Schweiz.

Vor dem Museum bewirtschaftet die Organisation Pro Specie Rara seit 2006 einen Garten mit (teilweise vergessenen) Pflanzen, Kräutern und Gewächsen, die Walser früher für die Ernährung anbauten.

Die Kirche, die dem Heiligen Jakob und Christophorus geweiht ist, stammt aus dem Jahr 1253. Die Kirche wurde bis 1945 mehrmals umgebaut, aber einige authentische Details sind erhalten geblieben, darunter Fresken aus dem 17. Jahrhundert.

Am 25. Juli findet die jährliche Prozession zu Ehren des St. Theodor statt, der auch der Schutzpatron des Kantons Wallis ist.

(Quelle und weitere Informationen: Comune Bosco Gurin)