Casaccia und die Via Panoramica

Das italienischsprachige Dorf Casaccia (Kanton Graubünden, Val Bregaglia) wurde um 1160 erstmals erwähnt. Es liegt am Fusse des Piz Lunghin an der Kreuzung zweier wichtiger Verbindungsstrassen, die eine nach Norden über den Septimerpass (Il Settimo), die andere ins Engadin und nach Österreich über den Malojapass (Il Maloja).

Das Dorf war ein wichtiges Zentrum für den Waren- und Personenverkehr. Die grossen Villen zeugen noch heute davon. Das Gasthaus und das Hospiz mit dem Namen „Cunvent“ waren Orte der Erholung und boten den Reisenden die Möglichkeit zu übernachten oder Pferde zu wechseln.

Die Kirche San Gaudenzio ist seit 830 bekannt und war während des gesamten Mittelalters ein Wallfahrtsort.  Im Jahr 1551 trat das Dorf zum reformierten Glaubenüber. In dieser Kirche wurden bis 1742 Gottesdienste abgehalten.

Die heutige reformierte Kirche wurde 1742 auf den Fundamenten einer mittelalterlichen Kapelle errichtet, die von einer Lawine zerstört worden war. Die Fundamente der Kapelle waren noch intakt. Es handelt sich um einen kleinen Barockbau, der aus einem zweijochigen Kirchenschiff und einem Chor mit einem Gittergewölbe und drei hohen Fenstern besteht.

Das Dorf bietet eine schöne Aussicht auf den Albignadam und die Bergstauseen und ist der Beginn der Wanderroute Via Panoramica.

Korrektorin: Petra Ehrismann