Neuchâtel, le Jardin anglais. Foto/Photo: TES.

Der Englische Garten von Neuenburg

1765 erhielt Pierre Alexandre DuPeyrou (1729-1794) vom Stadtrat von Neuenburg die Bewilligung, hinter seinem Wintergarten eine Promenade anzulegen. Die Promenade befand sich 1765 am Ufer des Neuenburger Sees.

Neuenburg war von 1504 bis 1813 ein Fürstentum, davor war es jahrhundertelang eine Grafschaft gewesen. Der König von Preussen war von 1707 bis 1857 Fürst von Neuenburg (Siehe Swiss Spectator, 2. Februar 2022, Das letzte Fürstentum der Schweiz). Die Stadtpaläste und das alte Zentrum zeugen noch immer von der Grandeur dieser Zeit.

DuPeyrou war ein reicher Plantagenbesitzer in der niederländischen Kolonie Surinam. Er beendete den Bau des DuPeyrou-Palastes im Jahr 1771. Die Promenade war in aristokratischem Stil angelegt. Das Museum für Kunst und Geschichte und die Galerien der Geschichte (Galeries de l’histoire) beim Palais DuPeyrou befassen sich mit dieser Geschichte.

Im Jahr 1865 wurde die Promenade dem Zeitgeschmack angepasst und verlor die meisten ihrer Pappeln. Sie wurde zu einem Englischen Garten (Jardin Anglais) umgestaltet, möglicherweise in Nachahmung des prestigeträchtigen Englischen Gartens in Arlesheim (Kanton Basel-Landschaft).

Nach der ersten Juragewässerkorrektion (1868-1891 (siehe Swiss Spectator, 22. April 2022, die zwei Juragewässerkorrektionen) sank der Wasserstand des Neuenburgersees um beinahe drei Meter. Von da an lag der Englische Garten weit vom Seeufer entfernt.

Das neue Viertel (Quartier des Beaux-Arts) mit dem Museum für Kunst und Geschichte, mit Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden nahm den Raum ein. Ab 1888 wurde der Park um einige neue Attraktionen erweitert, darunter ein Musikpavillon, ein grosser Saal, das heutige Casino und Restaurants.

Der Park und seine (exotischen) Bäume bekommen jedes Jahr eine neue Flora und neue Blumengärten.

(Quelle und weitere Informationen: www.neuchatelville.ch; www.j3l.ch).

Korrektorin: Petra Ehrismann