Jerusalem, die Burg/der Palast Antonia, residenz des Präfekts Pontius Pilatus (links), der Herodianische Tempel (rechts), die Halle Salomos, das Goldene Tor und die Stadtmauer. Foto/Photo: TES

Das Panorama von Einsiedeln

Im 19. Jahrhundert gab es weltweit ein grosses Interesse, nationale Themen, vor allem Schlachten, als Panoramen zu gestalten. Die Panoramen waren bis zu 15 Metern hohe undfiel bis zu 120 Metern messende kolossale Rundgemälde.

Viele Städte besassen im 19. Jahrhundert mindestens ein Panoramagebäude, in dem in Wechselausstellungen Panoramabilder gezeigt wurden. Die Idee, die historische Begebenheit der Kreuzigung Christi in einem Panorama darzustellen, entstand in dieser Zeit.

Die Künstler Karl Hubert Frosch (1846-1931) und Joseph Krieger (1848-1914) hatten sich in den 1890er Jahren auf  Panoramen religiöser Thematik spezialisiert. 1892 schlossen sie einen Vertrag über die Herstellung eines Panoramas der Kreuzigung Christi.

Gemalt wurde das 10 Meter hohe und 100 Meter lange Riesenrundgemälde in sechs Monaten in München. Frosch und Krieger waren für die Darstellung des architektonischen und des landschaftlichen Teils des Gemäldes zuständig. Für den figürlichen Teil zog man den amerikanischen Künstler William Robinson Leigh (1865-1955) hinzu.

Ein Zeltlager mit zwei Olivenbäumen und Landvolk

Am 1. Juli 1893 wurde das Panorama der Kreuzigung Christi in Einsiedeln in einem eigens errichteten Gebäude eröffnet. Das erste Panorama in Einsiedeln fiel am 17. März 1960 den Flammen zum Opfer.

Noch im selben Jahr entschloss man sich zu einem Neubau und zu einer Neugestaltung des Bildes. Zunächst wurde das neue Panorama-Gebäude errichtet. Die alte Holzkonstruktion wurde durch einen Bau aus Stahlträgern und Leca-Betonelementen ersetzt.

Für die Neugestaltung des Bildes konnten die Wiener Künstler Prof. Hans Wulz 1909-1985) und Prof. Josef Fastl (1929-2008) gewonnen werden. Das neue Gemälde sollte in malerisch-künstlerischer Hinsicht eine zeitgemäss moderne Auffassung zeigen und keine Kopie oder Reproduktion des alten Panoramas sein. Die Wiedereröffnung fand am 4. April 1962 statt.

Seit 1893 haben fast 5 Millionen Pilger und Touristen das Panorama besucht.

Jesus am Kreuze am Kalvarienberg (Golgatha)

Das Grab 

(Quelle und weitere Informationen: Panorama Einsiedeln)

Korrektorin: Eva Maria Fahrni

Der Palast von Herodus mit den drei Türmen Mariamne, Phasael en Hippikus