Moudon. Foto/Photo: TES

Romont und Moudon im Laufe der Geschichte

Die Altstadt von Romont (Kanton Freiburg) mit ihren Stadtmauern, Türmen, dem Schloss und dem Stift  (Collégiale) Notre-Dame de l’Assomption (13. Jahrhundert) liegt auf dem berühmten runden Berg Mont Rond (rotundus mons).

 

Collégiale Notre-Dame de l’Assomption nach ihrer (gotischen) Renovierung im 15. Jahrhundert

Am Fusse des Berges befindet sich das Zisterzienserkloster de la Fille-Dieu (gegründet 1268), wie der Name schon sagt, ein (noch heute bestehendes) Frauenkloster.

Die Stadt liegt an den Handelswegen nach Lausanne und Vevey (Kanton Waadt) und in die Städte Bulle und Freiburg. Dass Romont sich im Kanton Freiburg und nicht im Kanton Waadt befindet, ist das Schicksal der Geschichte im Jahr 1536.

In jenem Jahr eroberte Bern die Waadt (Pays de Vaud) von Savoyen. Romont gehörte zu diesem Zeitpunkt schon seit Jahrhunderten zu Savoyen, und die Grafen von Savoyen nannten sich „Herren von Moudon und Romont“ (Seigneurs de Moudon et Romont).

Das Schloss  (Grand Donjon) von Romont (1240)

Die Stadtmauer ist mit einer Länge von eineinhalb Kilometern und mehreren Türmen noch weitgehend intakt.

Die Grafen von Savoyen, ab 1416 die Herzöge von Savoyen, waren wichtige Lieferanten der Bischöfe von Lausanne und Verbündete der Herzöge von Burgund.

Diese Geschichte nahm 1476 kein gutes Ende. Savoyen und damit auch Romont stellten sich auf die Seite von Herzog Karl dem Kühnen (1433-1477) in seinem Krieg gegen die Eidgenossenschaft. Nach seinen Niederlagen bei Grandson und Morat (1476) eroberten und plünderten die Eidgenossen Romont.

Im Frieden von Freiburg (1476) erlangte Savoyen jedoch die Kontrolle über Romont zurück. Andere Städte (Orbe, Grandson, Morat und Echallens) im Waadtland wurden jedoch gemeinsam von Freiburg (seit 1481 Mitglied der Eidgenossenschaft) und Bern verwaltet und gingen ebenfalls an Savoyen verloren.

Die Freude war jedoch von (relativ) kurzer Dauer. Im Jahr 1536 eroberte das protestantische Bern das gesamte Waadtland von Savoyen. Romont suchte und erkämpfte sich jedoch den Schutz des katholischen Freiburgs und gehörte fortan zum Kanton Freiburg.

Moudon

Moudon (in römischer Zeit der kleine Vicus Minnodunum oder Minnidunum) liegt zwischen den Flüssen La Broye und La Mérine. Savoyen erwarb die Stadt und ihre Burg im Jahr 1219. Davor herrschten hier keltische (helvetische) Stämme, Römer, Franken, zwei burgundische Königreiche, die Grafen von Genf und die Herzöge von Zähringen.

La Broye

Wie Romont hatte die Stadt eine zentrale Lage an den Handels- und Verkehrswegen. Nach der Übernahme durch Savoyen blühte die Stadt auf und wurde im 14. Jahrhundert sogar zum Verwaltungssitz der Savoyer in der Waadt.

Die Niederlage des Herzogs von Burgund im Jahr 1476 und die Einnahme von Moudon durch die Eidgenossen bedeuteten noch nicht das Ende der savoyischen Herrschaft. Der Friede von Freiburg stellte auch die Herrschaft Savoyens in Moudon wieder her.

Maison des États de Vaud (14. Jahrhundert)

Die Eroberung durch Bern im Jahr 1536 bedeutete jedoch das endgültige Aus für Savoyen und die Einführung der Reformation. Bern übte die Macht bis 1798 aus. Ab 1798 wurde Moudon Teil des Kantons Waadt.

Fazit

Die Herzöge von Savoyen nannten sich ab 1536 nicht mehr „Herren von Moudon und Romont“, Romont blieb katholisch im Kanton Freiburg und Moudon wurde protestantisch und ab 1798 zu einem Ort im Kanton Waadt.

(Quelle und weitere Informationen: F. Walter, Histoire de Fribourg, Une ville-État pour l’éternité (XVIe-XVIIIe siècle) Tome 2, Neuchâtel, 2002; Ville de Romont; Commune de Moudon; L. Hubler, Histoire du Pays de Vaud, Lausanne 1991).

Korrektorin: Petra Ehrismann

Impressionen von Romont

Maison St.-Charles

Das Schloss (Grand Donjon) und le Vitromusée Romont (Schweizerisches Museum fur Glasmalerei und Kunst)

Impressionen von Moudon

Maison neuve du Pont (1688)

 

Hôtel de Ville

Saint-Étienne de Moudon (12.-16. Jahrhundert)

Fontaine de la justice

La Grenette

Maison de Cerjat undTacheron oder Maison bernoise (14. Jahrhundert)

Château de Rochefort (Musée du Vieux-Moudon) und Maison de Denezy

Château de Carouge