Jurapark Aargau. Foto/Photo: TES

Wunder, Kultur, Natur und Kanton Aargau

Im Jahr 1415 eroberte die Eidgenossenschaft (damals bestehend aus Bern, Zürich, Luzern, Zug, Uri, Unterwalden, Schwyz, Glarus) den Aargau, das Stammland der Habsburger. Daran erinnern das Dorf Habsburg und das Schloss bei Brugg.

Den ganzen Aargau? Nein, das Fricktal blieb bis 1798 (Helvetische Republik 1798-1803) im Besitz der Habsburger.  Dies ist auch der Grund, weshalb das Fricktal während der Reformation katholisch blieb. Im Jahr 1803 wurde das Fricktal Teil des neuen Kantons Aargau der neuen Eidgenossenschaft (1803-1813) mit 19 Kantonen.

Sein katholischer Charakter zeigt sich auch durch die vielen Kreuze, Kapellen und anderen religiösen Objekten.

Auf dem Martinsweg Wittnau, der sich über mehrere Kilometer erstreckt, befinden sich die Kirche St. Martin, die Lourdesgrotte, der Besinnungsweg, die Kapelle Buschberg, die Martinsbrunnen und eine weitere kleine Kapelle. Übrigens waren bereits die Kelten von diesem Gebiet religiös inspiriert, und mehrere Grabhügel sind als solche identifiziert worden.

Die Kapelle, das Kreuz und der Mühlstein

Die Buschbergkapelle bei Wittnau entstand 1668. Das Mirakelbuch des Benediktinerklosters Mariastein berichtet, dass die Beine des Müllers Benedikt Martin von einem Mühlstein zerquetscht wurden.

Das Wunder geschah, er stand auf und setzte seinen Weg fort. Aus Dankbarkeit stellte er ein meterhohes Kreuz auf dem Buschberg auf, der zu einem Wallfahrtsort wurde. Bis 1868 war der Zustrom so gross, dass eine Kapelle gebaut wurde und 2003 wurde der 6,5 Kilometer lange Martinsweg angelegt.

Die Inspiration ging so weit, dass der Engländer Geoffrey Boltwood am 21. November 1994 an diesem Ort ein neues, auf Erdklängen basierendes Energiezentrum eröffnete. Er hatte bereits ein ähnliches Zentrum in England eröffnet, und nach seinen Angaben liegt die Kapelle auf einer Energielinie (der Ley Linie), die romanische, gotische und Wallfahrtsorte, darunter Einsiedeln im Kanton Schwyz, mit Glastonbury in England verbindet.

Die Burg Alt-Tierstein

Unabhängig davon hat die Region aber auch eine andere, weniger friedliche Seite. Die Ruinen der Burgen Alt Tierstein, Neu Tierstein, Alt Homberg, Pfeffingen und Farnsburg erzählen von dieser Geschichte. Die Grafen von Thierstein waren bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1519 bedeutende Landesherren im Heiligen Römischen Reich.

Diese religiösen und historischen Tatsachen behindern jedoch nicht die moderne, kulturelle, industrielle und soziale Entwicklung des Kantons. Die Rauchschwaden des Kernkraftwerks Göschenen, die vielen Musik-, Kunst- und Wissenschaftszentren, die multinationalen Unternehmen (u.a. ABB) und der Rhein als moderner Verkehrs- und Handelsweg prägen diese Region und das Fricktal im Besonderen.

Das Kraftwerk Göschenen

Der Rhein

Ein Steinbruch mit Jura-Kalkstein

Jurapark Aargau

Wie fast überall in der Schweiz steht dies in vernünftigem Einklang mit dem Naturschutz und der landwirtschaftlichen Tätigkeit. Der schöne Jurapark, das Naturschutzgebiet Tiersteinberg mit seinem Dschungelpfad, die vielen Wanderwege über Berge, durch dichte Wälder, Wiesen und Täler mit ihren vielen Bächen, die schöne Kirschblüte im Frühling und die Silhouetten der Hochstammbäume im Herbst sowie die vielen gepflegten Rastplätze prägen dieses Gebiet.

De Fricktaler Chriesiwäg

Der Dschungelpfad

Ausserdem gibt es immer irgendwo in der Nähe eine Gaststätte in einem schönen und gut gepflegten Dorf oder unterwegs, und das Postauto steht auch immer zur Verfügung.

Rotenfluh, Kanton Basel-Landschaft. 

Die Postfiliale, Hermes, der Götterbote, mit Wappen und Farben des Kantons Basel-Stadt ! 

Quelle und weitere Informationen:  Aargau toerisme

Der Schweizer Alpen-Club (SAC)

Der Schweizer Alpen-Club (SAC, Sektion Basel) organisiert regelmässig Wanderungen in diesem Gebiet und anderswo im Land.

Obwohl der Name anderes vermuten lässt, organisiert der SAC nicht nur (Ski) Touren in den Alpen, sondern auch Wanderungen und Aktivitäten in anderen Regionen.

(Quelle und weitere Informationen: www.sac-cas.ch).

Korrektorin: Petra Ehrismann