Kanton Uri

Der Kanton Uri hat seit der Kelten- und Römerzeit eine ähnliche historische, wirtschaftliche und politische Entwicklung wie Schwyz und Unterwalden.

Altdorf, der Hauptort des Kantons, ist unter anderem durch Wilhelm Tell  und General Alexander Suworow  (1730-1800) bekannt. General Suworow zog 1799 mit seinem Heer über den Gotthardpass und durch das Reusstal nach Altdorf.

1291-1798

Wichtige Ereignisse in der Geschichte von Uri waren die Verleihung von Reichsunmittelbarkeit durch Kaiser Friedrich II. (1196-1250) im Jahr 1231 und die Beziehungen und Konflikte mit den Abteien Fraumünster, Engelberg und Wettingen, welche  alle unter habsburgischem Schutz standen. Im 14. Jahrhundert war Uri de facto bereits unabhängig.

Die Bündnisse von 1291, 1309 und 1315 mit Unterwalden und Schwyz richteten sich nicht nur gegen Habsburg und hatten sicher nicht einen unabhängigen Staat im Sinn.

Diese Orte hatten ein gemeinsames Interesse an der Verwaltung von Weideland, Konfliktmanagement und Friedenssicherung. Die Eröffnung des Gotthardpasses (1220-1230) bedeutete nicht nur wirtschaftlichen Aufschwung. Daraus resultierten auch die Konflikte mit Habsburg und anderen Orte und Städten der (späteren) Eidgenossenschaft.

Die Eroberung der italienischen Gebiete auf der anderen Seite des Passes war Teil der Expansion (1403-1515) und gemeinsamen Herrschaft der Untertanengebiete (1515-1798). Uri nahm auch an der Verwaltung von (Aargau (1415), Thurgau (1460) und der Grafschaft Neuenburg (1512-1529) teil.

Die Landsgemeinde existierte schon im 14. Jahrhundert und wurde 1928 abgeschafft. Uri blieb in den Jahren der Reformation  (1525-1530) katholisch. Der katholische Glaube führte zu Bündnissen mit anderen katholischen Kantonen und Monarchen.

Dies führte zu Spannungen und einigen Bürgerkriegen (Kappeler Kriege 1529 und 1531, Villmerger Kriege 1656 und 1712), aber nicht zu einem Zerfall der Konföderation.

1798-1848

Der Kanton leistete starken Widerstand gegen die Helvetische Republik (1798-1803) und war Mitglied des katholischen Sarnerbundes (1832)  und Sonderbundes (1845) und verlor 1847  den Sonderbundskrieg.

Uri ist seit 1815 (Bundesvertrag) und 1848 (Neue Bundesverfassung) Mitglied der Konföderation.

Die Flagge

Das Wappen von Uri bildet einen schwarzer Stierkopf (der Uristier) mit herausgestreckter roter Zunge und einem roten Ring durch dessen Nase auf einer goldenen Fläche ab.

Die Bedeutung ist die Zähmung des Stieres und die Viehzucht. Diese Heraldik stammt aus dem 13. Jahrhundert.

(Quelle: R. Sablonier, Gründungszeit ohne Eidgenossen. Politik und Gesellschaft in der Innerschweiz um 1300, Baden, 2013).

Korrektorin: Melinda Fechner