Die Landskron, Basel im Hintergrund. Foto/Photo:TES.

Die Landskron, eine regionale Geschichte von europäischer Bedeutung

Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Burg von den Münch gebaut. Der Standort (auf 530m ü.M.) war eine strategisch wichtige Stelle auf der Route am Juranordfuss. Schon die Römer erkannten die vorzügliche Lage und errichteten an dieser Stelle einen Wachtturm.

Die Landskron, Münchenstein und Basel

Der Name Landskron wurde 1312 zum ersten Mal erwähnt als Lantzkrone. Die Familie Münch gehörte zum Basler Stadtadel und war im Dienst des Bischofs. In Münchenstein bei Basel ( im heutigen Kanton Basel-Landschaft) bauten sie ebenfalls eine Burg.

Emanuel Büchel (1705-1775), die Burg und die Kirche von Münchenstein, 1754.

Die Burg und die Kirche heute

Drei Familienmitglieder wurden zum Bischof ernannt und mehrere Bürgermeister von Basel stammten ebenfalls aus der Familie Münch. Die Burg Landskron liegt bei Leymen im Elsass.

Mariastein, das Mirakelbild in der Reichensteinischer Kapelle

Im Jahr 1461 kam die Landskron in den Besitz der Familie Reich von Reichenstein, auch bekannt vom Mirakelbild in der Reichensteinischen Kapelle von Mariastein. Die Familie Reich war auch im Dienst des Bischofs. Sie baute die Landskron weiter aus zu einem prächtigen Schloss.

Habsburg und Frankreich

 Sie errichteten auf Veranlassung von Kaiser Maximilian (1459-1519) des Heiligen Römischen Reiches aber auch eine Festung mit 5 bis 7 Meter dicken Mauern gegen die Eidgenossen und den Kanton Solothurn insbesondere. Die Platte aus Sandstein mit dem Habsburger Reichsadler und der Jahreszahl 1516 beim gewölbten Eingang zum Aussenhof verweist auf die Arbeiten in dieser Zeit.

Der Westfälische Friede von 1648 brachte eine Wende. Das Elsass und damit die Landskron kamen unter die Herrschaft des  Königreichs Frankreich. Die Landskron wurde zu einer Garnison. In den Jahren 1687 und 1688 erfolgte die Erweiterung der Festung nach Plänen von Sébastien le Prestre de Vauban (1633-1707).

Emanuel Büchel (1705-1775), die Landskron, 1754.

 Staatsgefängnis

Schliesslich diente die Burg von 1690 bis zur Revolution im Jahr 1789 als Staatsgefängnis für politische Gefangene. Der prominenteste Gefangene war Bernard Duvergez de Soubardon. Nach dem Verlust der französischen Kolonie Louisiana war er als Offizier nach Frankreich zurückgekehrt.

Er lebte am königlichen Hofe in Versailles. 1769 wurde er inhaftiert und auf der Landskron eingesperrt. Grund dafür war eine Liebschaft, die dem König missfiel. Kurz nach seiner Befreiung im Jahr 1790 verfiel er dem Wahnsinn und lebte nicht mehr lange.

Die Landskron als Staatsgefängnis, Duvergez de Soubardon (Rekonstruktion)

Das Ende und der neue Anfang

Der Untergangder Burg folgte im Jahr 1813. Die alliiertenTruppen, die kurz davor Napoleon bei Leipzig geschlagen hatten, zerstörten die Burg. Nur der 500 Jahre alte Turm, der Bergfried, blieb stehen. Im Jahr 1984 kam die Burg in den Besitz des französisch-schweizerischen Verein Pro Landskron, der die Restauration in die Wege leitete.

 Weinbautradition

Die ersten schriftlichen Erwähnungen des Weinbaus in dieser Gegend stammen aus dem Jahr 1461. In einer Beschreibung um 1660 steht: “Gleich daroben ligt angeregte Vestung Landtscrone, allda es einen grossen Rebaker gibt so den besten roter Wein in selbiger Revier ausgibt”. Die Reben umfassten im Jahre 1877 eine Fläche von 7,2 ha, heute sind es nur noch 2,2 ha.

(Quelle und weitere Informationen: L’Association Pro Landskron/Verein Pro Landskron).

Korrektorin: Petra Ehrismann