Ottmarsheim, l'abbaye St. Pierre et Paul, 1030. Photo/Foto: TES.

Romanische Kunst im Elsass

Im französischen Elsass entwickelte sich zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert  eine eigene romanische Kunst. Obwohl sie sich von der romanischen Kunst in den benachbarten Regionen unterscheidet, bestehen auch einige Gemeinsamkeiten.

Das Elsass liegt im Oberrheingebiet und war schon immer ein Kreuzungspunkt der lateinischen und germanischen Kultur. Dies zeigt sich auch an den Einflüssen der Lombardei und anderer italienischer Regionen, des Burgund, der Auvergne und anderer Regionen in Frankreich, des Rheingebiets und Süddeutschlands sowie der Nordwestschweiz.

Nach der Teilung des Karolingerreiches im Jahr 843 (Vertrag von Verdun) gehörte das Elsass zunächst zum Mittelreich, das sich von den heutigen Niederlanden bis nach Italien erstreckte. Dieses Reich sollte jedoch nicht von langer Dauer sein und wurde infolgedessen wieder aufgeteilt. Ab etwa 865 fiel das Elsass unter verschiedene fränkische und deutsche Herrscher.

Den letzten Karolingern folgten die Könige und Kaiser (ab 962) des Heiligen Römischen Reiches: die Ottonen (919-1024), die Salier (1024-1125) und die Staufer (1138-1250).

Abtei Ottmarsheim. Photo: TES

Die erste romanische Kunst im Elsass stammt aus dem 11. Jahrhundert, am Ende der ottonischen Herrschaft. Die Architektur dieser Zeit zeugt von der karolingischen Tradition (zum Beispiel in Ottmarsheim, Epfig, Saint-Ulric d’Avolsheim, Dompeter, Altenstadt oder Hohatzenheim). Vor allem der achteckige Innenraum der Ottmarsheimer Klosterkirche erinnert an den Aachener Dom, der unter  Karl dem Grossen (747-814) zwischen 796 und 804 erbaut wurde.

Das 12. Jahrhundert und das erste Viertel des 13. Jahrhunderts waren das goldene Zeitalter der romanischen Kunst im Elsass. Diese Blütezeit fiel mit der Herrschaft der Staufer zusammen, insbesondere unter Friedrich I., besser bekannt als Friedrich Barbarossa (1122-1190).

Die Route Romane d’Alsace (Strasse der Romanik im Elsass) möchte dieses Kunst- und Kulturerbe aktiv  fördern. Die Route erstreckt sich über die gesamte Region und umfasst mehr als 120 Standorte.

Sie  zeigt den authentischen romanischen Stil des Elsass sowie den Austausch mit den oben erwähnten Regionen.

(Quelle und weitere Informationen: www.route-romane-alsace.fr).

Korrektorin: Melinda Fechner