Das Dorf und Schloss Habsburg. Foto/Photo: TES

Schloss Habsburg und die neue Weltmacht

Zu den aufschlussreichsten Quellen über die frühen Habsburger zählen die Acta Murensia über die Entstehung des Klosters Muri im Jahr 1027. Die ersten Habsburger stammen wahrscheinlich von einer Familie im Elsass ab.
Um 1030 wurde die Habsburg (die Havichsburg) errichtet. Die Acta Murensia erwähnen Radbot von Habsburg und Bischof Werner von Strassburg als Erbauer. Um 1100 bezeichnete sich Otto II erstmals als Graf von Habsburg. Dieser Titel bezog sich auf das Grafenamt im Elsass.
Die vordere Burg mit dem Steinhaus und dem Ostturm, der Burghof mit dem Sodbrunnen und die hintere Burg. Nach P. Frey, M. Hartmann, E. Mauer, die Habsburg. 
Albrecht Kauw (1616-1681), um 1670. Ansicht der Habsburg aus allen vier Richtungen. Bernisches Historisches Museum
Die Habsburger profitierten vom Aussterben anderer Dynastien und erwarben das Grafenamt im südlichen Zürichgau, im Frickgau und um 1200 auch dasjenige im Aargau. 1273 wählten die Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches Graf Rudolf IV. von Habsburg zum deutschen König Rudolf I (1218-1291).
Königssiegel Rudolfs I. von Habsburg. Staatsarchiv des Kantons Bern
Habsburgische Besitzungen um 1265. Nach P. Frey, M. Hartmann, E. Mauer, die Habsburg.
Als Residenz war die Habsburg dann nicht mehr geeignet und die Habsburger verlegten ihren Wohnsitz nach Brugg, Bremgarten oder Laufenburg. 
Die Eidgenossen stehen 1415 vor dem Schloss Habsburg. Diebold Schilling, Spiezer Chronik. Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h.I.16, p. 629.
Die Burg wurde an Adlige verliehen bis zur Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen im Jahr 1415. 1469 kam die Burg an das Kloster Königsfelden. Bei dessen Aufhebung fiel sie 1528 an Bern. 1804 ging die Habsburg schliesslich an den neuen Kanton Aargau über. Heute ist die Burg ein nationales Monument.

Wie gross Schloss Habsburg einst war, lässt sich heute nur ahnen. Eine kleine Ausstellung zeigt die Baugeschichte des Schlosses und den Aufstieg der Habsburger zur Weltmacht.

(Quelle und weitere Informationen: Via Habsburg; P. Frey, M. Hartmann, E. Mauer, die Habsburg, Bern 1999; Museum Aargau)
Korrektorin: Eva Maria Fahrni

Der Habsburger Pfau mit den Wappen der Herrschaften des Hauses Habsburg, um 1550. Kunsthistorisches Museum, Wien. 

Die vordere Burg

Die hintere Burg. Sie ist eine in sich geschlossene kleine Burganlage mit Innenhof. Ihr ältestes noch erhaltenes Bauwerk ist der kleine Turm aus dem 11. oder 12. Jahrhundert.

Der Burghof

Der Sodbrunnen ist der tiefste mittelalterliche Brunnen der Schweiz. Er wurde um 1100 erbaut. Seine gesamttiefe beträgt 68,5 Meter.

Die Landschaft

und der Namensgeber