St. Niclà. Photo/Foto: TES

Die Kirche St. Niclà

Die romanische Kirche St. Niclà (Kanton Graubünden) aus dem 12. Jahrhundert ist dem heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seeleute und Kinder, geweiht.

Die Kirche befindet sich in der Nähe der Brücke über die Inn (En im Romanischen Vallader Dialekt) an der mittelalterlichen Strasse nach Nauders.

Der romanische Turm, das rechteckige Kirchenschiff und die halbkreisförmige Apsis befinden sich in einem guten Zustand.

Nach dem Bau einer neuen Strasse auf der anderen Seite der Inn im 16. Jahrhundert verlor die Kirche (und die Brücke) ihre Funktion und Bedeutung.

An der Westfassade des Turms befindet sich ein Fresko des heiligen Christophorus mit dem Wappen den Familien à Porta und Von Marsch. 

Christophorus ist der Schutzpatron der Brückenbauer und trug in einer Legende das Jesuskind über den Fluss, in diesem Fall die Inn.

Die Fresken stammen aus der Zeit um 1500. Der Familie Von Marsch gehörten die Schlösser in Tarasp und Ramosch. Auch die à Porta Familie war zu diesem Zeitpunkt sehr einflussreich in der Region.

Im Jahr 1718 erhielt die Kirche ein neues Gewölbe. Bald darauf verlor die Kirche jedoch durch den Bau der neuen Kirche in der nahe gelegenen Strada (1750) ihre Funktion. Die Kirche wurde anschliessend als Lagerhaus genutzt und um einen Bauernhof erweitert.

In Donatyre (Kanton Waadt) befindet sich zwischen den Bauernhöfen ebenfalls eine romanische Kirche aus dieser Zeit mit einer schönen Replik des Freskos der romanischen Kirche in Montcherand (Kanton Waadt).

Die profane Nutzung könnte also auch die Rettung der romanischen Kirche gewesen sein.

(Quelle und weitere Informationen: www.san-nicla.ch). 

St. Niclà und Strada im Hintergrund