Weihnachten 2019, Knabenchor Basel, Stille Nacht, heilige Nacht. Foto: www.knabenkantorei.ch.

Stille Nacht, heilige Nacht in Indonesien und in der Schweiz

Der Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien im April 1815 führte zu einer erheblichen Abkühlung der Erde. Es war der grösste aufgezeichnete Ausbruch, der 90.000 Menschen tötete und etwa 150 Kubikkilometer Staub und Asche dreissig Kilometer weit in die Atmosphäre schickte.

Die Kraft entsprach der von 170.000 Hiroshima-Bomben.Die Abkühlung war auch in der Schweiz und anderen Ländern Mitteleuropas zu spüren. In den Tälern schneite es und in den Sommermonaten regnete es ununterbrochen. Die Jahre 1815 und 1816 waren „Jahre ohne Sommer“.

Überschwemmungen, Missernten und eine grosse Hungersnot waren die Folge. Diese Periode dauerte bis 1819. Dann kehrten die durchschnittlichen Temperaturen zurück. Diese Zeit war auch die letzte grosse Hungersnot in der Schweiz, insbesondere im nordöstlichen Teil der neuen Eidgenossenschaft mit ihren 22 Kantonen.

Der Staub und die Asche in der Atmosphäre veränderten auch die Farben des Sonnenaufgangs und des Sonnenuntergangs. Das Sonnenlicht spiegelte sich, und man konnte wunderschöne Kombinationen von Violett, Orange, Rot, Blau und sogar Grün sehen.

Der Hunger in der Schweiz und in den umliegenden Gebieten wurde dadurch jedoch nicht gelindert. Der österreichische Pfarrer Joseph Mohr (1792-1848) und Franz Xaver Gruber (1787-1863) brachten jedoch geistige Linderung.

Sie komponierten in und für das hungernde Dorf Oberndorf (bei Salzburg) zu Weihnachten 1818 „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Sie waren auch die ersten, die es vortrugen.

In Oberndorf signalisierte das Lied Solidarität, Zusammenhalt und Trost. Innerhalb weniger Jahre war es auch in der Schweiz bekannt, ohne soziale Medien, aber wegen der Qualität der Komposition.

(Quelle: Akademie der Naturwissenschaften Schweiz, www.scnat.ch; Wikipedia).

Korrektorin: Melinda Fechner