Teufen. Foto/Photo: TES

Teufen und die Textilindustrie

Erstmals wurde Teufen auf einer Urkunde aus dem Jahr 1272 als „Tiuffen“ (in der Tiefe) erwähnt. Der Weiler bildete einen Verwaltungsbezirk des Stifts St. Gallen. 1377 schlossen sich die Landleute von Appenzell, Urnäsch, Teufen und Gais mit Erlaubnis des Abtes der Stifts dem “Schwäbischen Städtebund“ (oder dem Bund der Bodenseestädte) bei. Ab 1429 war Teufen eine Rhode im neuen Staatswesens Appenzell.

Während der Reformation nahm Teufen zusammen mit den anderen äusseren Rhoden die neue Religion an. Nach dem Landsgemeindebeschluss von 1525 konnte jede Gemeinde selber entscheiden, ob sie beim alten Glauben bleiben oder den neuen annehmen wolle. Die Glaubensgegensätze führten schliesslich 1597 zur Teilung des Landes. Teufen gehört seitdem zum Kanton Appenzell Ausserhoden.

Der wirtschaftliche Aufschwung von Teufen war der Leinen- und später der Baumwollweberei zu verdanken. Die 1597 als arme Rhode geltende Gemeinde war im 19. Jahrhundert eine der reichsten Gemeinden im Kanton.

Die Grundlage für Wachstum und Wohlstand bildete die ab dem 17. Jahrhundert aufkommende Textilindustrie (Weberei und Stickerei). Teufen entwickelte sich zum Textilfabrikantendorf mit vielen Villen und Kaufmannshäusern.

In den 1890er Jahren erlebte die Textilindustrie jedoch eine schwere Krise, aus der sie sich kurzfristig wieder erholte, um nach dem Ersten Weltkrieg endgültig zusammenzubrechen. An die guten Zeiten erinnern die stattlichen Geschäftshäuser und die vielen Stickerhäuser entlang der Strassen.

(Quelle und weitere Informationen: Gemeinde Teufen; Kulturpfad Teufen)