De poort van het Ursulinenklooster in Brig. Foto: TES.

Der Simplonpass und die Postkutschen

Kaspar Stockalper (1609-1691), der bekannte Unternehmer, Politiker, Baumeister und Diplomat aus Brig (Kanton Wallis), war der erste, der einen professionellen Postdienst über den Simplon einrichtete.

Das Museum im Stockalperschloss widmet sich dem ausführlich in der Ausstellung „Passage Simplon“. Sein erfolgreicher (und lukrativer) Kurierdienst brachte die Post in weniger als acht Tagen von Mailand nach Lyon.

Die Kuriere und später die Postkutschen fuhren alle vom Stockalperschloss unter dem Tor des Ursulinenklosters ab, daher der Name Simplonstrasse, später Alte Simplonstrasse.

Mehr als 150 Jahre später befahl Napoleon den Bau der Strasse über den 2005 Meter hohen Simplonpass. Über 5.000 Arbeiter haben dieses Projekt in weniger als einem Jahr abgeschlossen. Dies ist der Beginn der Ära der Postkutsche und später des Postautos.

Die Postkutsche wurde von acht oder zehn Pferden gezogen. In Brig, Berisal, Simplon (Kanton Wallis) und Iselle (italienische Seite) wurden die Pferde gewechselt und es gab Rastmöglichkeiten für Kutscher und Reisende. Die Fahrt von Brig nach Domodossola (am Fusse des Simplons in Italien) dauerte 12 Stunden.

Der Abstand wurde mit Distanzsteinen angegeben. Bis 1875 wurde der Abstand in französischen Meilen gemessen, ein Erbe von Napoleon. Eine Meile war 4,445 km lang. Ab 1875 wurde in der heutigen Kilometerzahl gemessen.

Die Postkutsche erfreute sich bis 1905 grosser Beliebtheit. In diesem Jahr überquerte das erste Auto den Simplon. 1906 wurde die Simplon- Bahnlinie fertiggestellt.

Nach dem Ersten Weltkrieg, 1919, ersetzte das Postauto die Kutsche. (Siehe auch Swiss Spectator, Periode IV, am 23. September 2021, Das Postauto).

Die letzte Postkutsche in der Schweiz verschwand jedoch erst 1961 (Avers in Graubünden hatte die Ehre).

(Quelle: Stockalper-Museum, Brig, www.stockalperstiftung.ch/museum).

Korrektorin: Melinda Fechner